Körperpsychotherapie bezeichnet verschiedene Psychotherapiemethoden, die neben den psychischen Aspekten vor allem körperliche Dimensionen menschlichen Erlebens und Leidens mit einbeziehen. In der Regel sind diese Methoden tiefenpsychologisch und ursächlich orientiert und nutzen die Körperwahrnehmung als Möglichkeit unbewusste psychische Prozesse aufzudecken, also ins Bewusstsein zu bringen.

Die körperorientierte Psychotherapie geht davon aus, dass Körper und Psyche eine nicht trennbare Einheit bilden. Die Arbeit mit dem Körper ist erfahrungsorientiert, was bedeutet, dass das momentane und vor allem körperlich empfundene Erleben während des Therapieprozesses im Fokus der Aufmerksamkeit steht.

Pionierarbeit auf diesem Gebiet leistete der Psychoanalytiker Wilhelm Reich. Reich fand in seinen Forschungen heraus, dass es deutliche Zusammenhänge zwischen psychischen und muskulären Verspannungen gibt, die er später als Charakterpanzer beschrieb und entwickelte ausgehend von der Psychoanalyse Freuds vor allem unter der Einbeziehung des Körpers und des Lustempfindens eines Menschen, seine Charakteranalyse. Therapeutisch gesehen war es Reich wichtig, den gesamten Organismus, insbesondere die Muskulatur des Bewegungsapparats, in die therapeutische Arbeit mit einzubeziehen. Alexander Lowen, ein amerikanischer Arzt und Psychotherapeut griff die Ansichten und Arbeiten von Reich auf, entwickelte bestimmte Körperübungen, um über den Körper verdrängte seelische Inhalte, emotionale Blockaden, körperliche Verspannungen etc. sichtbar zu machen und führte in den 50er Jahren den Begriff „Bioenergetische Analyse“ ein.

Im Fokus meiner therapeutischen Arbeit stehen hier zum einen gezielte bioenergetische Interventionen und Körperübungen. Dies führt oft zur wiederkehrenden Flexibilität im Körper und Geist durch die wiedergewonnene Wahrnehmung & Ausdrucksfähigkeit der eigenen emotionalen Befindlichkeiten & Konflikte, die zumeist unter den neuromuskulären chronischen Verspannungsmustern liegen.

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Zum anderen biete ich die körperorientierte TRE® Methode von David Bercelli an. TRE®  steht für Tension & Trauma Releasing Exercises:  zu deutsch – Spannungs- und Traumalösende Übungen. TRE® ist eine Abfolge von 7 wirksamen Körperübungen, die dazu dienen tiefliegende Muskelverspannungen zu lösen, die auf akuten oder chronischen Stress zurückgehen. Die Auflösung der oft chronischen Muskelkontraktionen, wird durch das aktivieren eines  natürlichen, genetisch angelegten neurogenen Muskelzitterns ermöglicht. Durch dieses Zittern kann sich ein tiefer Zustand der Entspannung und der  inneren Ruhe einstellen und (traumatischer) Stress kann gelöst werden.

 
Zittern als evolutionäres Equipment
Der Zittermechanismus ist Teil des evolutionären Gedächtnisses des menschlichen Organismus. Entwicklungsgeschichtlich setzen alte Bereiche des Gehirns (Limbisches System & Stammhirn) zusammen mit anderen biochemischen Reaktionen (Stresshormone) den Zittermechanismus in Gang. Das neurogene Zittern ist ein intrinsisches, reorganisierendes System und eine Einladung für den menschlichen Organismus die natürlich angelegten Heilungsprozesse zu aktivieren und für das eigene Leben nutzbar zu machen.

In unserer Kultur neigen wir leider dazu, Zittern zu unter drücken, weil dies vorschnell als Ausdruck von unerwünschter Angst oder Schwäche missverstanden wird. Zittern ist jedoch kein Krankheitssymptom, sondern eine „gesunde Reaktion“ des Körpers, um Anspannung wieder loszuwerden.

In den meisten Fällen, sofern die Person fähig ist, ihren psycho-emotionalen Zustand selbst zu regulieren, bietet das TRE® Übungsprogramm eine Hilfe zur Selbsthilfe an. Nachdem die Übungen unter fachkundiger Anleitung erlernt wurden, können Sie selbstständig Zuhause weitergeführt werden.

telefonPsychotherapie Marcus Barthold
Heilpraktiker für Psychotherapie
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